Challenge Roth 14.07.2013

Bericht von Horst


Diesmal kein Wechselbad der Gefühle, so wie vor drei Jahren, lediglich die nüchterne Erkenntnis, einfach zu spät ins intensive Training eingestiegen zu sein. Bei perfekten Bedingungen mit 24 Grad und Sonnenschein, bezog ich am Freitagnachmittag mein Doppelzimmer (Zweimannzelt) mit Frühstücksraum (ausklappbarer Pavillion) und begrünter Terrasse zwischen dem Rothsee und dem Main-Donau-Kanal. Da dieser nur etwa 300 m vom Schwimmstart entfernt liegt, ist das der optimale Standort, um dem Anreisewahnsinn am Sonntagmorgen zu entgehen. Den restlichen Freitag verbrachte ich mit Startunterlagen abholen, Essen auf der Pastaparty und einem gemütlichen Stadtbummel in Roth. Die Bayern 3-Band rockte wie jedes Jahr am Freitagabend den Marktplatz in Roth.

Der Samstagmorgen begann mit einem kurzen Läufchen und anschließendem gemütlichen Frühstück im Sonnenschein. Den Rest des Tages, bis auf eine kurze Schwimmeinheit im Rothsee, verbrachte ich mit Beine hochlegen und dem Versuch, die Regeneration der letzen Wochen aufzuholen. Abends kamen mit Christiane und Heinz bereits die ersten Fans in meiner Unterkunft an. Sie haben keine Mühen gescheut und sind direkt, nach einer Woche Alpencross mit Rolf, von Lugano aus mit dem Zug nach Roth gefahren. Steffi und Lucie machten sich am Sonntag Früh bereits um 3.30 Uhr, wie wir per Sms erfuhren „sind jetzt auf dem Weg“, (danke für die Info nochmal, ich wollte eh nicht so lange schlafen) und kamen um kurz vor fünf Uhr bei uns an. Nach einem kurzen Plausch und einem Käffchen, ging es um etwa 5.45 Uhr ab in Richtung Wechselzone. Bei besten äußeren Voraussetzungen richtete ich, begleitet von Steffi und Lucie, noch den Rest meines Startplatzes ein. Luftnachpumpen, Helm-, Schuh-, Sonnenbrillen- und Startnummernposition prüfen, damit nachher alles ganz schnell geht und ich bei dem Kampf gegen die Uhr keine unnötige Zeit vertrödel. Mit der zweiten Startgruppe durfte ich bereits 10 Minuten nach den Profis ins Wasser.

Seltsamerweise fand ich sofort zu einem geregelten Dreierzug und fühlte mich bereits nach wenigen Metern sehr wohl im Wasser. Immer schön aus allem rausgehalten, schwamm ich etwa 2 – 3 Meter vom Ufer entfernt fast einsam dahin. Vor lauter Wohlbefinden habe ich in dieser Phase etwas vergessen den Druck und mein eigenes Tempo zu erhöhen. Zu meiner Freude stieg ich trotzdem, nach 1:16:37 h, bereits etwas früher als vor drei Jahren aus dem Wasser. Der Wechsel ging reibungslos und flott von statten.

Der Plan auf dem Rad war eigentlich klar, einfach nur so schnell fahren, dass ich, bei einem Wunschziel von 10 h Gesamtzeit, noch 3:20 h für den Marathon zu Verfügung habe. Alles super bis km 120, dann die Leere in den Oberschenkeln, kraftlos, zu komprimiert und hart trainiert, zu wenig regeneriert. Egal, ich versuche mein Ziel im Auge zu behalten, fahre möglichst konstant weiter und erreiche die zweite Wechselzone tatsächlich in meinem persönlichen Zeitlimit.

Auch der zweite Wechsel klappte, nicht zuletzt wegen den supertollen Helferinnen und Helfern, perfekt. Die Beine fühlen sich beim Verlassen der Wechselzone eigentlich ganz gut an und ich versuche die ersten Kilometer nicht zu überpacen. Bei km 4 dann Gummi in den Beinen, ich wehre mich dagegen bis km 10, dann ist Schluss. Ab hier gab es nur noch locker Laufen und möglichst bald raus aus dem Tunnel und ab ins Ziel. Eine Hilfe hierbei waren auf jeden Fall die mitgereisten Fans mit denen ich, kurz nach der Halbmarathonmarke, noch einen kurzen Smaltalk hielt, bevor ich mich weiter auf den Weg Richtung zweiter Wendepunkt machte. Nach diesem kurzen Stopp ging es mir deutlich besser und ich hatte wieder Augen für meine Umwelt. So konnte ich, bei km 33 auch noch ein kurzes Gespräch mit Sven führen, den ich nach 11 km schon mal traf, aber hierbei gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Alles in allem war das wieder mal ein traumhafter Tag beim besten, schönsten, emotionalsten und herzlichsten Triathlon der Welt, den man einfach nicht beschreiben, sonder nur erleben kann. Und nebenbei trotzdem meine zweitschnellste Langdistanz.

Ergebnisse

3,8 km Schwimmen 1:16:37 h
180 km Rad 5:16:53 h
42,2 km Lauf 3:37:03 h


Gesamt 10:15:28 h
Platz Gesamt 479
Platz AK M40 / 117

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